Hier ein zum Nachdenken anregender Beitrag entnommen aus dem presente-Magazin von der Christlichen Initiative Romero (CIR) presente -Extra 2014 "Konsum ohne Ende" (http://www.ci-romero.de/1671/):
Der uruguayische Präsident José Mujica, immer wieder als ärmster Präsident der Welt betitelt, da er 90 % seines Einkommens spendet, hielt bei der 68. Vollversammlung der Vereinten Nationen im September 2013 eine bemerkenswerte Ansprache.
Seine packenden Worte scharfer Kapitalismus- und Konsumkritik haben wir (CIR) in Auszügen ins Deutsche übersetzt
(ÜBERSETZUNG: ANNE NIBBENHAGEN)
Ein Leben der Verschwendung
Wir haben unsere alten, spirituellen Götter geopfert und den Tempel dem Gott des Marktes überlassen.Nun organisiert dieser Gott uns Wirtschaft und Politik, Leben und Alltagsgewohnheiten. In Raten und per Kreditkarte finanziert er uns den Anschein von Glückseligkeit. Konsum scheint der Sinn des Lebens zu sein, und können wir nicht konsumieren, sind wir frustriert, fühlen uns arm und ausgeschlossen. Wir verbrauchen und hinterlassen Abfall in solchen Mengen, dass die Wissenschaft meint, wir bräuchten drei Planeten, wenn die gesamte Menschheit leben wollte, wie ein Mittelschichts-US Amerikaner. Unsre Zivilisation basiert also auf einer verlogenen Versprechung. Der Markt stilisiert unseren heutigen Lebensstil zur allgemeingültigen Kultur, obwohl es niemals für ALLE möglich sein wird, diesen angeblichen „Sinn des Lebens“ zu finden. Wir versprechen ein Leben der Verschwendung und Freigiebigkeit und stellen es zukünftigen Generationen und der Natur in Rechnung. Unsere Zivilisation richtet sich gegen alles Natürliche, Einfache, Schnörkellose. Aber das Schlimmste ist, dass uns die Freiheit beschnitten wird, Zeit zu haben für zwischenmenschliche Beziehungen, für Liebe, Freundschaft und Familie; Zeit für Abenteuer und Solidarität, Zeit um die Natur zu erforschen und zu genießen, ohne dafür Eintritt zu zahlen. ….......... Können wir überhaupt glücklich sein, wenn wir uns dem zutiefst Menschlichen entfremdet haben?